BANDVERLETZUNGEN OBERES/UNTERES SPRUNGGELENK MIT INSTABILITÄT
Das obere und untere Sprunggelenk spielen eine zentrale Rolle für die Beweglichkeit aktiver Patienten. Während das obere Sprunggelenk die Bewegungen wie Beugung, Streckung und Drehung ermöglicht, ist das untere Sprunggelenk für die Anpassung an unebene Untergründe durch Seitwärtsbewegungen verantwortlich. Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen - ob akut oder chronisch - können die Stabilität der Gelenke erheblich beeinträchtigen und führen oft zu Einschränkungen im Alltag sowie bei sportlichen Aktivitäten.
Was ist eine Instabilität?
Wenn die Aussen- oder Innenbänder an den Sprunggelenken verletzt werden, kann es bei falscher Behandlung zu einer ungenügenden Ausheilung der Bänder und damit zu einer Verlängerung der Bänder kommen. Der Bandapparat benötigt meist zwischen 2 und 6 Wochen für eine ausreichende Ausheilung. Eine anfängliche Behandlung ohne entsprechende Ruhigstellung und Schonung sowie eine zu frühe Belastung nach der Verletzung stören häufig die Ausheilung der Bänder. Wenn dies der Fall ist, kann es immer wieder zu Verstauchungen kommen, die schliesslich zu einer chronischen Instabilität führen können.
"Besonderes Augenmerk
legen wir auf die Stabilisierung
des unteren Sprunggelenks."
Symptome einer Instabilität
Typische Anzeichen sind Unsicherheiten, Schmerzen und Schwellungen im Alltag oder beim Sport. Das obere Sprunggelenk zeigt sich dabei eher mit Schwellungen, Schmerzen und verringerter Belastbarkeit. Das untere Sprunggelenk ist eher für die Unsicherheiten und erneuten Verstauchungen verantwortlich. Um die Schwere der Instabilität und ihren Ort zu bestätigen und das Ausmass der Bandschädigung zu bestimmen, untersuchen wir das obere und untere Sprunggelenk und leiten gegebenenfalls die entsprechende Bildgebung ein.
Konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Instabilität, Ihrem Alter und Ihren individuellen Bedürfnissen. Konservative Massnahmen wie Physiotherapie, Bandagen und spezielle Schuhempfehlungen können dazu beitragen, das Gefühl der Unsicherheit zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und die Funktion des Gelenks zu verbessern. Bei ausgeprägteren Instabilitäten oder anhaltenden Beschwerden kann jedoch eine operative Therapie erforderlich sein.
Insbesondere das untere Sprunggelenk ist häufig massgeblich für wiederholte Distorsionen (Umknickverletzungen) verantwortlich. In der Vergangenheit wurde es bei älteren Operationstechniken manchmal nicht ausreichend berücksichtigt, was zu unvollständigen Behandlungsergebnissen führen konnte.
Moderne Operationstechniken
Wir bieten verschiedene Operationstechniken an, um Instabilitäten nach Bandverletzungen oder wenig erfolgreichen Voroperationen effektiv zu behandeln. Eine Spiegelung (Arthroskopie) des oberen Sprunggelenks kann dabei sinnvoll sein, insbesondere zur Behandlung von Knorpelschäden bei chronischen Instabilitäten.
Anschliessend erfolgt ein offener Eingriff mit einer Schnittlänge von etwa 4 cm, bei dem die Bänder des oberen und unteren Sprunggelenks gezielt ersetzt werden. Dabei bleiben die alten Bandstrukturen erhalten, um ihre Funktion für die Narbenbildung optimal zu nutzen.
Wir verwenden häufig ein speziell entwickeltes Kunstband sowie versenkbare, sich selbst auflösende Anker, die vollständig im Knochen versenkt werden, um Irritationen zu vermeiden. Bei schwereren Verletzungen oder nach mehreren Voroperationen kann zusätzlich eine Eigensehne eingesetzt werden, um ausreichend Gewebe für eine stabile Ausheilung bereitzustellen.
Besonderes Augenmerk legen wir auf die Stabilisierung des unteren Sprunggelenks, die am Ende des Eingriffs unter Sicht sorgfältig überprüft wird. Die Verwendung eines Kunstbandes erhöht die Stabilität unmittelbar nach der Operation und langfristig. Dank des Wegfalls von Knoten auf dem Knochen treten Störungen im Heilungsverlauf deutlich seltener auf.
Rehabilitation nach Stabilisierungs Operation
Nach der Operation ist eine gezielte Rehabilitation wichtig, um die Beweglichkeit, Kraft und Stabilisierung / Propriozeption im Sprunggelenk wiederherzustellen. Hierfür arbeiten wir regional und national mit ausgewiesenen Sportphysiotherapeuten zusammen.